Bahn hält sich nicht an Auflagen

Initiative fordert: DB InfraGO soll vor Beginn der nächtlichen Bauarbeiten erfolgreiche Unterbringung berechtigter Anwohner:innen gegenüber Eisenbahnbundesamt (EBA) schriftlich bestätigen

Während die Klage gegen den Neubau der Sternbrücke noch läuft, verletzt die Bahn anscheinend die Auflagen des Eisenbahnbundesamtes aus der Planfeststellung. Sie stellt darüberhinaus die angeblich erfolgreiche Unterbringung aller Anwohner:innen an der Sternbrücke während der aktuell geplanten nächtlichen Bauarbeiten nicht korrekt dar.

Als Janna Widmaier, Projektmanagerin bei der DB InfraGO, am Donnerstag dem NDR im Interview sagte, dass alle berechtigten Anwohner:innen erfolgreich in Hotels untergebracht worden seien, war das unserer Kenntnis nach nicht korrekt. Der Initiative Sternbrücke sind mehrere Personen bekannt, die zu diesem Zeitpunkt noch auf ihr Zimmer warteten oder deren Reservierung zwischenzeitlich storniert wurde. 

Noch am Freitag Abend wurden zumindest zwei Personen, die sich auf die telefonische Zusage der Bahn verlassen hatten, direkt vom Hotel nach Hause geschickt. So schrieb eine Anwohnerin am Freitag um 19:30 Uhr: “Wir sind eben unverrichteter Dinge von unserem uns zugewiesenen Hotel zurückgekommen, weil die DB für uns keine Reservierung dort vorgenommen hat. Ist es noch jemandem so gegangen? Habt Ihr einen Tipp für eine Vorgehensweise nun für uns oder wisst Ihr sogar eine Telefonnummer, die jetzt noch zuständig ist?”. Inzwischen sind für die beiden immerhin Unterkünfte ab heute bzw. Montag von der Bahn organisiert worden.

Telefonisch habe die Hotline der DB darauf verwiesen, dass das Chaos von der Projektleitung in Hamburg zu verantworten sei. Eine andere Anwohnerin schrieb am Freitag: “Das scheint Vielen so zu gehen. Ich hab auch erst seit heute Nachmittag eine Bestätigung. Nach 2 Absagen und nachdem ich mich per Mail beschwert habe.” Über entsprechende Diskussionen in nebenan.de hatte der NDR am Donnerstag bereits berichtet.

„Die Monsterbrücke ist und bleibt eine Fehlplanung, die noch immer korrigiert werden kann. Darum das kürzlich unterbreitete Angebot von Prellbock e.V., in eine Mediation und Neuplanung einzusteigen. Bislang steht eine Antwort von Bahn und Politik dazu aus,” erläutert Axel Bühler, Sprecher der Initiative Sternbrücke. Zu den aktuellen Vorgängen sagt er: “Wir fordern das Eisenbahnbundesamt zumindest auf, die Umsetzung der Auflagen aus der Baugenehmigung ordentlich zu überwachen und den Beginn der Bauarbeiten erst zuzulassen, wenn alle Betroffenen untergebracht sind. Die DB InfraGO muss das unserer Auffassung nach jetzt schriftlich belegen. Auf mündliche Aussagen der DB InfraGO, selbst vor laufender Kamera, ist hier offensichtlich kein Verlass.“

Pressekontakt Initiative Sternbrücke:
Axel Bühler, Sprecher, +49-172-9429551
Marlies Thätner, Sprecherin, +49-173-9241563
presse@initiativesternbruecke.org
https://www.initiativesternbruecke.org

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