Etappensieg für Prellbock und Initiative Sternbrücke : Gericht empfiehlt, die denkmalgeschützten Gebäude nicht abzureissen: Bahn verzichtet vorerst auf Abriss von Denkmälern

Das ist eine kluge Intervention des Oberverwaltungsgerichtes Hamburg. Und die Deutsche Bahn verzichtet vorerst auf Abriss von Denkmälern.

Auf Anraten des Oberverwaltungsgerichts erklärte die Deutsche Bahn heute verbindlich, bis zum 01.05.2024 keine denkmalgeschützten Bauwerke abzureißen. Der Eilantrag und Antrag auf Baustopp zeigen damit Wirkung.

„Zwei wichtige Dinge sind in den letzten drei Tagen passiert: Das OVG hat zum einen unsere Klage angenommen und möchte sich Zeit zur Prüfung nehmen, zum zweiten musste die Deutsche Bahn aufgrund der Intervention des OVG denkmalgeschützte Gebäude erhalten. Am Mittwoch war der Projektleiter der Deutschen Bahn, Markus Warnken, noch fest entschlossen, sämtliche Abrisse kurzfristig durchzuziehen. Mit ihrem übereilten Vorgehen ist die Deutsche Bahn vorerst gescheitert,“ sagt Michael Jung, Sprecher von Prellbock Altona e.V.

Das von der Bahn zugesagte Moratorium bezieht sich nur auf denkmalgeschützte Bauwerke. Die ab heute vom Abriss direkt bedrohten Gebäude in der Max-Brauer-Allee 213 bis 217 und der Stresmannstr. 117 fallen nicht darunter.

„Wir haben heute an Deutsche Bahn und die Hamburger Politik appelliert, die Konsequenzen aus der Intervention des OVG zu ziehen, die Bauarbeiten insgesamt zu stoppen und zügig in eine Neuplanung unter Beteiligung der Bürger:innen vor Ort einzusteigen. Der Planfeststellungsbeschluss hängt bis zur Entscheidung des OVG in der Schwebe. Jetzt mit den Verwüstungen um die Sternbrücke fortzufahren, ist unverantwortlich,“ ergänzt Marlies Thätner, Sprecherin der Initiative Sternbrücke

Der Umweltverband Prellbock Altona e.V klagt mit Unterstützung der Initiative Sternbrücke gegen die völlig überdimensionierte Neuplanung der Bahn. Sie geht vor allem auf die Anforderungen der Verkehrsbehörde zurück, unter der Sternbrücke mehr Platz für den Autoverkehr zu schaffen. Die Klage hat zum Ziel, das weitere Fortschreiten der Zerstörungen zu stoppen, und eine dem Ort angemessene Neuplanung zu erreichen, die die Eingriffe in Stadtbild und Stadtnatur minimiert. Über 700 Spender:innen mit über 45.000 EUR Spenden und inzwischen über 20.0000 Unterstützer:innen auf change.org verlangen eine Neuplanung.

Diese Gebäude sollen abgerissen werden.

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